Zackabier
Nicht das, wonach es klingt
Jeder, wirklich jeder, der den Künstlernamen erstmalig liest, deutet ihn als eine saloppe, nicht sehr höfliche Aufforderung zur Reichung eines schaumigen Gebräus.
Doch das ist nicht der Fall.
Es ist lange her, da hatte ich einen guten Freund. Wir waren, was den Humor anging, völlig auf einer Wellenlänge. Er spielte oft mit dem Gedanken, sich ein Motorrad zu kaufen, hielt sich jedoch immer wieder zurück, weil er sich selbst so einschätzte, dass er seinen Fahrspaß zu sehr ausleben würde, und er befürchtet daher, dass ihn diese Entscheidung früher oder später das Leben kosten könnte. Er bekam einen Sohn. Wie kleine Kinder sind, haben diese oft Fantasieworte, über die Erwachsene nur rätseln können. Das Lieblingswort des Kleinen war „Zackabier“. Auf die Frage hin, was das genau wäre, zeigte er einmal ein eine Richtung, doch nichts, was es dort zu sehen gab, was außergewöhnlich genug, um das Rätsel eindeutig zu lösen. Es blieb sein Geheimnis.
Eines Tages legte mein Freund sich schließlich doch ein Motorrad zu. Wie befürchtet kam er damit ums Leben, jedoch nicht durch Eigenverschulden, wie er es erwartet hatte. Zwei Jugendliche waren es, die eine Mutprobe veranstalteten, indem sie aus einem verborgenen Feldweg blindlings mit ihren Mopeds auf die Landstraße schossen. Es kam zur Kollision. Mein Freund starb im Rettungshubschrauber.
Jahre später grübelte ich über einen möglichen Namen für meinen Youtube-Kanal. Ich erinnerte mich und kurzerhand traf ich meine Wahl.
Für dich, Potti!